A. Elementare mathematische Erdkunde.
1. Die Gestalt der Erde.
§ 1. Wenn wir auf freiem Felde, wo nichts die Aussicht hindert, die
Erde beobachten, so erscheint sie uns als eine feststehende Scheibe. Für eine
solche haben die Völker des Altertums sie lange gehalten. Sie schien ihnen
von der Hohlkugel des Himmels umgeben zu sein, an der die einzelnen
Sterne angeheftet waren. Diese Himmelskugel, so glaubten sie, schwang
sich in 24 Stunden um die Erde. Später erkannte man die Täuschung
und stellte fest, daß die Erde annähernd die Gestalt einer Kugel hat.
§ 2. Für die Kugelgestalt der Erde sprechen folgende Beobachtungen.
1. Wenn wir die Erde aus der Vogelschau betrachten, so wird der
Raum, den wir zu überblicken vermögen, desto größer, je höher wir kom-
men. Wird die Aussicht durch nichts gehemmt, so erscheint das Gesichtsfeld
überall kreisähnlich begrenzt, weil wir in jedem Falle bis zum Rande der
Wölbung sehen. Der scheinbare Kreis, Horizont oder Gesichtskreis ge-
nannt, weicht immer weiter zurück, je weiter wir vorrücken.
Diese Erscheinung läßt vermuten, daß die Erde ein nach allen Seiten
gleichmäßig gekrümmter Körper ist; denn wenn wir uns auch andere Ge-
stalten denken können, bei denen sür gewisse Stellen der Horizont ein Kreis
ist, so leistet doch nur eine Kugel dies für alle Punkte.
2. Nähern wir uns einem hohen Gegenstande, z. B. einem Berge oder
einem Turme, so erblicken wir zuerst die Spitze. Je näher wir kommen,
desto größer wird der sichtbare Teil, und zuletzt sehen wir ihn ganz. Fährt
anderseits ein Schiff von der Küste in die See hinaus, so wird zuerst der
Rumpf unsichtbar, darauf der untere Teil der Masten, dann ihre Mitte,
endlich die Mastspitze. (Fig. 1.)
1. Zur Kugelgestalt der Erde.
Dieses allmähliche Auftauchen und Verschwinden herankommender und
sich entfernender Gegenstände wird überall aus der Erde in gleicher Weise be-
obachtet und weist wieder auf einen Körper mit nach allen Seiten gleich-
mäßig gekrümmter Oberfläche hin.
3. Man hat, abgesehen von der Umgebung der Pole, die Erde in ver-
schiedener Richtung umfahren und ist unter Beibehaltung derselben Richtung
an den Ausgangspunkt zurückgekommen.
Die Beobachtungen unter 1—3 legen die Vermutung nahe,
daß die Erde eine allseitig gekrümmte Oberfläche hat.
4. Reisen wir nach N, so erhebt sich der Polarstern immer höher über
den Horizont. Nach 8 hin sichtbare Sterne verschwinden, im N tauchen
andere auf. Umgekehrt ist es, wenn wir nach 8 reisen.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
4. Die Bewegungen der Erde.
15
§11. Tag und Nacht. Infolge der Drehung der Erde um sich selbst
werden ihre einzelnen Teile nacheinander von der Sonne beschienen. Stände
die Erde still, -so würde stets dieselbe Hälfte im Lichte, die andere im
Dunkeln sein: Tag und Nacht, Morgen und Abend sind die sichtbaren
Folgen der Bewegung (Dotation) unserer Erde um sich selbst. Da die
Sonne scheinbar im 0 auf- und im W untergeht, muß sich die Erde ent-
gegengesetzt, von W nach 0, bewegen. Die Bewegung der Erde um ihre
Achse vollzieht sich in 24 Stunden.
Aufgabe. Eine brennende Kerze stelle die Sonne dar. Man lasse ihr
Licht auf den Globus fallen und zeige, wie die Beleuchtungsverhältnisse bei
ruhender und bei sich drehender Erdkugel verschieden sind.
b) Um die Sonne.
§ 12. Beobachtungen am Sternenhimmel. Wir merken uns an einem
Abend etwa um 9 Uhr einen hell scheinenden Stern und finden nach einer
Woche, daß er nicht mehr genau an derselben Stelle steht, sondern etwas
nach W verschoben ist. Beobachten wir die Sterne um 9 Uhr abends im
Sommer und wieder um die gleiche Zeit im Winter, so hat sich in den
sechs Monaten das Bild völlig verändert. Nach Verlaus eines Jahres
aber finden wir zu derfelbeu Zeit dieselben Sterne wieder an der alten
Stelle. Diese Änderung des Himmelsbildes hat ihren Grund
in der Bewegung der Erde um die Sonne, die in einem Jahre
vor sich geht. Mit einer Geschwindigkeit von fast 30km in der Sekunde
fliegt die Erde gleichmäßig und in derselben Ebene vorwärts.
Aufgabe. Wieviel km legt die Erde in einer Minute zurück? Gib auf
der Karte des Deutschen Reiches von deinem Wohnorte aus eine Strecke an,
die dieser etwa gleich ist!
§ 13. Stellung der Erdachse. Nehmen wir an, die Erdachse stände
bei dieser Bewegung immer senkrecht zur Erdbahn, so würde die Lichtgrenze
der beleuchteten Halbkugel durch die beiden Pole fallen; auch würden die
Sonnenstrahlen die Erde immer unter demselben Winkel treffen, Tag und
Nacht würden immer gleich sein, und die einzelnen Teile der Erde würden
keine Jahreszeiten mit verschiedener Wärme haben. Wir erkennen aus den
gegenteiligen Erfahrungen, daß die Erdachse nicht senkrecht zur Erdbahn
steht. Legen wir nun die Erdachse horizontal, so können wir den Globus
so zum Lichte halten, daß die Lichtgrenze durch den Äquator geht. In
dieser Stellung der Erde hätte wenigstens einmal im Jahre die ganze nörd-
liche Halbkugel Tag, die südliche Nacht. Da dies nie der Fall ist, kann
die Erdachse auch diese Lage nicht haben, sie muß schräg stehen. Der
Winkel, den sie zu einer senkrechten Linie bildet, beträgt immer
231/2«.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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18
A. Elementare mathematische Erdkunde.
Hat die Erde wieder ein Viertel ihrer Bahn um die Sonne durchlaufen,
so trifft die Schatteugreuze wiederum beide Pole. Dies geschieht am
23. September (Fig. 5a;. Alle Parallelkreise sind halb beleuchtet, halb
beschattet. Tag und Nacht sind also für die ganze Erde gleich lang: wir
haben Herbst-Tag- und -Nachtgleiche und Herbstanfang.
Nur am Äquator sind Tag und Nacht stets gleich lang, weil immer die
Hälfte des Äquators von der Sonne bestrahlt wird. Sonst nimmt, ab-
gesehen von der Frühlings- und Herbst-Tag- und -Nachtgleiche, der Unter-
schied in der Daner von Tag und Nacht in den verschiedenen Jahreszeiten
nach den Polen hin zu. Am Pol selbst ist ein halbes Jahr Tag, ein
halbes Jahr Nacht.
Aufgaben. 1. Auf der Insel Tromsö an der Westküste Norwegens
sbreitenlage?) ist noch eine Schule. Wie sind die Lichtverhältnisse für die
dortigen Schüler im Dezember?
2. Ein Haus ist der Länge nach auf dem Äquator erbaut. Wann fällt
die senkrechte Sonne auf den First, wann scheint die Sonne in die nördlichen,
wann in die südlichem Fenster? Unter welchem Winkel und von welcher
Seite treffen die Sonnenstrahlen das Haus mittags bei unserer Sommer-, bei
unsrer Winter - Sonnenwende ?
Kältegrade bis — 60".
In Wirklichkeit ist nicht ans gleicher Breite überall dieselbe Wärme vor-
Händen. Die Erhebung über den Meeresspiegel, die Beschaffenheit der Erd-
oberfläche, die Richtung der Gebirge, die Winde, kalte oder warme Meeres-
strömungen usw. bewirken große Abweichungen von der Temperatur, die ein
Ort nach seiner Lage zur Sonne haben müßte. Ans diesem Grnnde sallen
die durch die genannten Linien begrenzten Belenchtnngszonen nicht mit
1 tropicus — zur Wende gehörend.
Äquator über30°, in dersahara
über 50", die kalte Zone zeigt
<S udpol
6. Die fünf Wärmegürtel der Erde
(hier auf der östlichen Halbkugel dargestellt).
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TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
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20
A. Elementare mathematische Erdkunde.
5. Der Mond.
§ 18. Der Mond erscheint neben der Sonne als der größte unter
den Himmelskörpern, weil er von der Erde nur etwa 400000 km entfernt
ist. Iu Wirklichkeit ist er so klein, daß ans unserer Erde 81 Monde ge-
bildet werden könnten. Er ist kugelförmig, wie die Erde, und empfängt,
wie diese, Licht und Wärme von der Sonne. Wir fehen von ihm bald ein
größeres, bald ein kleineres Stück erleuchtet, je nach feiner Stellung zur
Erde und zur Soune.
hetzte s Viertel
7. Lichtgestalten des Mondes.
Der Mond läuft nämlich in vier Wochen oder fast einem Monat ein-
mal nm die Erde und mit dieser in einem Jahr um die Sonne. Seine
Drehung um sich felbst und fein Lauf um die Erde erfolgen genau iu der-
selben Zeit.
Aufgaben. 1. In wie langer Zeit würde ein Zug mit 80 Km Stunden-
geschwindigkeit die Entfernung bis zum Monde zurücklegen'? 2. Wievielmal
ist die Sonne von der Erde weiter entfernt als der Mond? svergl. § 19.)
3. Erkläre nach Fig. 7 den Wechsel der Mondgestalten! 4. Eine wievielfache
Bewegung hat der Mond? 5. Warnm wendet uns der Mond immer dieselbe
Seite zu?
6. Das Sonnensystem.
§ 10. Anßer der Erde und dem Monde umkreisen zahlreiche andere
Himmelskörper die Sonne. Sie ist eine ungeheure, aus glühenden Gasen
bestehende Kugel. Sie strahlt eine solche Hitze aus, daß es unmöglich ist,
sich einen Begriff davon zu machen. Eben infolge dieser Glut sind alle
Stoffe der Sonne in glühende Dämpfe verwandelt, nichts ist fest auf ihr.
Wegen dieser ungeheuren Hitze scheint sie mit eigenem Lichte und gibt
anderen Sternen Licht und Wärme. Sie ist so groß, daß 1^3 Million
Erden in ihr Platz hätten, und ihre Entfernung von der Erde beträgt
14912 Millionen km. Trotz dieser großen Entfernung ist alles Lebeu auf
Erdeu au sie gebunden: ohne die Sonne wäre die Erde ein dunkler, kalter
Körper ohne Leben. Da die allermeisten Sterne noch unermeßlich weit von
der Erde entfernt sind, so ergibt sich schon hieraus die Uuwahrscheiulichkeit,
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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86. Blick auf den Gardasee und das Schwemmland der Sarka.
Der Weg vom Etschtal an den nördlichen Gardasee (Goethes Eintritt nach Italien) öffnet dem Wanderer oberhalb der Sarkamllndung plötzlich einen Blick auf den
felscnumrahmten Spiegel des tiefblauen Sees. Zu seinen Füßen prangt italienische Pflanzenwelt, durch die steilen Berge vor kalten Winden geschützt. Die trotzige
Bergmauer rechts versperrt den Blick auf Riva, wohin die an der jähen Felswand sichtbare, aussichtsreiche Strohe führt.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 1. Amerika.
197
106. Ins Meer kalbender Gletscher an der Küste von Alaska.
Die Berge Alaskas sind bis zum Meeresspiegel stark verschneit und vereist, und mächtige Eisströme münden
wie Flüsse ins Meer. Die weit vordrängende Eismasse wird unter das Wasser geschoben und dann, da
das Eis leichter ist als das Wasser, durch Auftrieb abgebrochen. Zahlreiche Längsspalten durchsetzen den
Kletscher, und auch die Stirnseite ist stark zerklüftet.
107. Landschaft in Nordgrönland.
Die Eskimos wohnen in Stein- oder Schneehütten, im Sommer auch wohl in Zelten aus Fellen. Nahrung
und Kleidung liefern die Pelztiere (Eisbär) und die Robben (Seehunde). Einmannboot und Hunde-
schlitten sind die Verkehrsmittel. — Im Hintergrunde sind die Häuser einer Missionsstation sichtbar.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Alaska Alaskas Nordgrönland
262
C. Länderkunde.
H 425. b) Daslandschaftsbild ist nach den Hauptgebieten sehr verschieden.
1. Die Küstenebene ist von starker Brandung heimgesucht und ohne
guten Hafen. Den besten Anlegeplatz der Schiffe bietet Swakopmuud,
von wo eine Bahn im Swakoptal aufwärts ins Innere führt, zunächst
durch eiueu 15—30 km breiten Streifen von rötlichem, zu hohen Wällen
zusammengewehtem Dünensand, der den ganzen Küstenfanm begleitet.
Der ständige Südwind vermag dem Strande weder Regen noch Wärme
zu bringen. Nur mit dichtem, kühlem Nebel verschleiert er unausgesetzt
das Gestade. Dadurch wird die Küste wüstenartig; erst etwa 60 km laud-
einwärts erscheint allmählich ein Buschland.
134. Der Waterberg in Deutsch-Südwestafrika, n. von Windhuk.
Der bis 1900 m hohe, tafelförmige rote Sandsteinberg, den Klippen von Helgoland ähnelnd, trägt an
der unteren Böschung fruchtbare Erde. Hier finden sich, im Lande des Durstes, ein paar starke Quellen,
und an einer von ihnen lagerte im August 1904 vor dem entscheidenden Kampfe gegen die Herero eine
Abteilung der Schutztruppe.
2. Der 3 des Innern heißt Groß-Nämaland. Es ist eine nach 0 zur
Kalahäri sich senkende, im Durchschnitt mehr als 1000 m erreichende Hoch-
fläche mit zahlreichen Tafelbergen.
Dieses baumarme Laud ist wärmer als die Küste sfig. 136), aber nicht
drückend heiß. Die kühlen Nächte des Hochlandes bringen Erfrischung.
Der gewöhnliche Unterschied zwischen Tag und Nacht beträgt 15 20°.
Im ganzen Winter ist der Aufenthalt im Freien möglich. Sowie die
Wolken sich verzieheu, erscheint der Himmel tiefblau, und die Fernsicht ist
außerordentlich weit. Im Sommer fallen wolkenbrnchartige Gewitter-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun]]
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 127
3. Die außerdeutschen Länder Europas.
1. Das Alpenland.
Allgemeines.
§ 197. Das Hochgebirge der Alpen reicht in großem Bogen vom
Lignrischen Meer etwa 1000 km nach No bis an die Donau bei Wien.
Man teilt das Gebirge durch die Linie Bodensee—rhein—splügenpaß—
Comer See in West- und Ostalpen. In jenen ragt der Montblanc,
d. i. Weißer Berg, der höchste Berg Europas, 4800 m empor. Die West-
alpen sind höher und schmaler, die Ostalpen breiter und im ganzen niedriger.
In deu Besitz der Westalpen teilen sich Frankreich, die Schweiz und
Italien, die am Montblanc zusammenstoßen. Die Ostalpen liegen fast
ganz in Österreich. Nur kleine Teile gehören im W zur Schweiz, im 8
zu Italien, im X zum Deutschen Reich. Am Ortler treffen die Schweiz,
Italien und Österreich zusammen.
§ 198. Gesteinsbau. Der mittlere Hauptzug der Alpen, die Zentral-
alpen, geht von Genua bis an die Vorberge der Ungarischen Tiefebene.
Seine Gesteinsmassen sind aus kristallinischen Gesteinen, namentlich Granit,
Gneis und Schiefer, zusammengesetzt. Einst war auch die Zentralkette mit
einer hohen Decke von Kalk und anderen Schichten überlagert, die durch
Verwitterung meist abgetragen oder doch bedeutend erniedrigt wurde. Der
östliche Teil des mittleren Zuges wird im N und S von Gebirgszügen ein-
gefaßt, die aus Kalk bestehen und deshalb Kalkalpen heißen. In den
Westalpen hat nur die Außenseite des Gebirgsbogens einen Kalkalpen-
gürtel. Im Gegensatze zu den mehr abgerundeten Gipfeln der Zentralalpen
zeigen die Kalkalpen oft wilde, zackige Bergformen.
§ 199. Gletscher. Die höchsten Teile der Alpen sind mit „ewigem
Schnee" bedeckt. Die Schneegrenze liegt im 3 etwa 2800 m, im N gegen
2700 m hoch. Bei der großen Kälte und Trockenheit der Luft fällt der
Schnee als ein weißes Pulver nieder und bleibt nicht an den Hängen der
Berge haften. Er verwandelt sich durch Abschmelzen und Wiedergefrieren
in den graupenkörnigen Firnschnee (t>. h. ferner, vorjähriger Schnee), der
durch seinen eigenen Druck nach unten in ein schmiegsames Eis übergeht.
Dieses fließt langsam in die Tiefe und bildet eiueu Eisstrom, den Gletscher.
Durch den Druck der gesamten Masse fließen die Gletscher wie eine zähe,
Halbstarre Flüssigkeit talwärts bis weit unter die Schneegrenze, wo sie endlich
abschmelzen. In den Alpen gibt es über 1000 Gletscher, unter denen der
Aletschgletscher in den Berner Alpen mit 24 km der längste ist.
Die Gletscher sind die unerschöpflichen Quellen der Bäche, aus denen
die großen Ströme zusammenstießen. In Verbindung mit dem Föhn und
den Lawinen befreien sie das Hochgebirge von den Lasten des Schnees,
der sich sonst ins Unendliche auftürmen würde. Früher waren die Alpen
viel stärker vergletschert. Die Spuren davon sinden wir in den Formen
mancher Täler, in den Seen und in den alten Moränen.
Aufgabe. Was fällt bei der Gestalt des Gletschers auf? (Bild 78.)
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Europas Donau Wien Comer_See Berg_Europas Frankreich Italien Schweiz Italien Deutschen_Reich Italien Genua Ungarischen_Tiefebene
128
C. Länderkunde.
§ 200. Föhn, Lawinen. Der Föhn ist ein warmer Südwind, der
vom Mittelmeer über die Alpen weht. Durch seine Trockenheit und seine
oft orkanartige Stärke bringt er den Alpenbewohnern Gefahren: man löscht
das Herdfeuer, um Brände zu verhüten. Der Schnee wird außerdem durch
die Lawinen in die Tiefe geschafft. Der dabei erzeugte Windstoß reißt
ans weite Strecken Gebäude und Wälder nieder; was von der Lawine über-
deckt wird, ist vernichtet. Durch bauliche Anlagen s„Verbannng") und Be-
Waldung sucht mau in bewohnbaren Tälern der Lawinengefahr vorzubeugen.
78. Zurückgegangener Gletscher im Pitztal (Tirol).
Der von den Firnfeldern der Höhe herabfließende Gletscher ist, wie auch die übrigen Gletscher der Alpen,
in den letzten Jahren sehr zurückgegangen. Die beim Abtauen liegengebliebenen Steine, das sogenannte
Moränengeröll, kennzeichnen aus dem Talboden und an den Hängen die frühere Ausdehnung des lang-
sam fließenden Eisstromes.
$ 201. Die Alm. Von der Schneegrenze bis etwa 1800 m abwärts
reichen die „Alpen" (b. h. Wiesen oder Matten), die in Tirol Almen (Alm)
genannt werden. Sie sind mit einem dichten, blumenreichen Grasteppich
bedeckt, der den Kuhherden der Sennen Nahrung bietet. Die Sennen be-
wohnen die Alm vom Spätfrühling bis zum September; ihre Hütten be-
stehen aus roh gezimmerten Balken, die flachen Dächer aus Holzfchiudeln,
die mit Steinen belegt sind. (Warum?) Die Milchwirtschaft ans der
Alm liefert den berühmten Schweizerkäse. In den steilen Wänden und
Schroffen, die die Matten überragen, ist die Gemse zu Hanse, während
der einst in den tieferen Gegenden weitverbreitete Steinbock infolge der
unausgesetzten Jagd aus den Deutschen Alpen verschwunden ist.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
82. Die Meeraugenspitze in der
Hohen Tatra.
Ausgedehnte Schneefelder und
(Gletscher fehlen dem Gebirge, da
die wenigen Gipfel, die über die
Schneegrenze emporsteigen, so
jähen Absturz haben, daß der
überhaupt nicht sehr reichlich fal-
lende Schnee an den Felswänden
in die schluchtartigen Täler nieder-
gleitet, wo er auch im Sommer
nicht schmilzt. Das Bild zeigt
unten den Großen Fischsee, dar-
über ein kleineres „Meerauge".
Dieses ist durch den von früheren
Gletschern abgelagerten Gesteins-
schutt aufgestaut. Die grünen
oder schwärzlichen Seen heigen
im Polksmunde Meeraugen und
sind der Schauplatz vieler Mär-
chen und Volkssagen. Sic werden
meist erst im Juli eisfrei und
sind teils in kahle, nur von Schutt-
Halden unterbrochene Felsenwünde
eingebettet, teils leuchten sie aus
dem Dunkel des Waldes hervor.
Der geschlossene Wald hört erst
zwischen 1490 und 1500 m auf.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]